Interessante Neuigkeiten zur Hiltenburg
Der Kreisarchäologe Dr. Reinhard Rademacher und Michael Weidenbacher schafften es wieder einmal, ihre Zuhörer mit ihrem Vortrag zu Burgen im Oberen Filstal und zu neuen Erkenntnissen zur Hiltenburg zu begeistern.
Michael Weidenbacher zeigte in seiner archäologische Spurensuche auf, dass im Mittelalter in unserer Region alle paar Kilometer eine Burg zu finden war. Er spannte einen Bogen von Burg Staufeneck und Hohenstaufen über Helfenstein und weiteren Burgen im Oberen Filstal bis zur Hiltenburg. Unterstützt durch historische Kartenausschnitte und Panoramen, durch Bodenradaraufnahmen und Fotografien ergab sich eine umfassende Burgenschau. Mancher Zuhörer hat vielleicht von einigen Burgen noch nie etwas gehört. Viele sind auch nur noch an besonderen Geländeformationen zu erkennen oder aus historischen Quellen bekannt.
Durch die Grabungskampagnen der letzten Jahre und die Erschließung neuer Quellen gehört die Hiltenburg inzwischen zu den gut dokumentierten Burgen, was laut Dr. Rademacher auch in der Fachwelt Anerkennung findet.
In seinem fesselnden Vortrag stellte Dr. Rademacher die neuesten Erkenntnisse vor, die bei einem Sondierungsschnitt zutage traten. Dieser war notwendig geworden, als denkmalpflegerische Vorarbeit für notwendige Sicherungsmaßnahmen nach einer Abrutschung direkt an der Hangkante.
Um an den Untergrund zu gelangen musste zuerst eine Schicht aus Schutt abgetragen werden, die auch das in der Vergangenheit eingesetzte Bodenradar an einem tieferen Einblick gehindert hatte.
Was dann aber beim Abtragen Schicht für Schicht ans Licht gebracht wurde begeisterte auch die Archäologen.
Ein Mauerfundament, das auf die schon vorher sichtbare Quermauer zuläuft ist nach Einschätzung von Dr. Rademacher die Außenmauer eines mehrstöckigen Gebäudes. Zu erkennen ist auch eine dunkelrot verziegelte Feuerstelle. Indizien wie der gestampfte Lehmboden und weitere Funde lassen darauf schließen, dass man auf eine Schicht aus dem 4. / 5. Jahrhundert gestoßen ist.
Was zuerst wie eine Wendeltreppe ausgesehen hat, entpuppte sich zur Überraschung der Fachleute als Zisterne. Ihre runden Mauern und ihr Aufbau, so wie die Ausmaße lassen sich auch heute noch erkennen. Es ist anzunehmen, dass in ihr das Regenwasser von den Dächern gesammelt wurde.
Neben diesen neuen und spannenden Erkenntnissen zur Geschichte der Hiltenburg konnte Dr. Rademacher dem Publikum auch einen vertiefenden Einblick in die akribische Arbeit der Archäologen vermitteln.
Mit viel Applaus dankte das Publikum den beiden Referenten für den sehr informativen und spannenden Vortrag.