Die Anlage
Das 120 m lange und 40 m breite Gipfelplateau des Schlossbergs wurde bereits in der Frühphase der hochmittelalterlichen Hiltenburg von einem tiefen Graben unterteilt. Die Kernburg mit den Wohngebäuden der Adelsfamilie befand sich im höher gelegenen Nordostabschnitt. Er wird von einer mächtigen Ringmauer eingefasst. In strategisch günstiger Position steht hier auch die Ruine des ursprünglichen Bergfrieds. Den Standort eines an die Ringmauer angesetzten Gebäudekomplexes markieren die Reste von drei Gewölbekellern. Spuren weiterer Gebäude sind im Areal der Kernburg oberflächlich nicht mehr erkennbar. Möglicherweise besaß die Kernburg entlang des Wehrgrabens sogar eine Schildmauer.
Auch die ehemalige Vorburg im Südwestabschnitt war durch einen Mauerring geschützt. Ursprünglich beherbergte sie Wirtschaftsgebäude mit Werkstätten, Stallungen und Speichern. Infolge von Erbteilungen entstand hier eine zweite Wohnburg mit eigenem Bergfried. Ein Kellergewölbe und zwei Schutthügel mit Mauerresten sowie freigelegte Baustrukturen unweit des Wehrgrabens markieren die Positionen ehemaliger Hauptgebäude. Der Zugang lag von alters her im Südwesten.
Spätestens im 14. Jahrhundert wurde die Hiltenburg erweitert. Durch einen zweiten Mauerring entstand ein umlaufender Zwinger. Dieser ist im Nordosten und im Südwesten mit massiven Vorwerken verbunden. Sie schätzten möglicherweise zwei Zugänge in die Burg. Unterhalb des südwestlichen Vorwerks bildet ein Halsgraben ein zusätzliches Annäherungshindernis.
Text und Bild: Dr. Reinhard Rademacher/Katja Bode